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AMERICA’ S CUP HISTORY 1983 - 2013
Foiling,
die AC72 Class Rule und die 2 kritisierten Punkte der
37 Punkte Safety Recommendations
„Foiling“(Gleiten) kommt aus dem Begriff „Hydrofoiling“. Das
heißt der AC72 hebt bei größerer Geschwindigkeit bei einem Wind
ab etwa 10 Knoten und vor allem auf Vorwindkurs, vollständig aus
dem Wasser und segelt auf Gleitflächen (den „foils“= hydrofoils) an
den Rudern und den Seitenschwertern.
Die Steckschwerter (draggerboards) tragen je einen nach innen
gerichteten, L-oder J- förmigen (Artemis I) Flügel. Die
gebogenen Steckschwerter ändern die Enden beim Eintauchen
von der L-bezw. J-förmigen Gestalt in eine V- bezw.U-Form.
An den Ruderenden sitzen T-förmig die „elevators“, starre, symmetrische oder asymmetrische,
ellipsenförmige Flügel. ( Als „elevators“ heben sie das Boot aus dem Wasser, können aber so wie
die Ruder selbst nur horizontal bewegt werden ).
Mit dieser Technik erreichen die Boote bis jetzt nicht vorstellbare Geschwindigkeiten, wobei die
Neuseeländer am 18.Juli 2013 mit 44,3 Knoten erstmals über die 80 km/h Marke
segelten.
In tausenden – wie das Team sagt – Entwicklungs- und Teststunden entwickelte ETNZ
das „foiling“ .Die ersten Tests auf dem Wasser mit einem AC72 fanden im September
2012 statt. Entwickelt wurden das foiliing ursprünglich mit AC45.
Diese Technik wurde vom Oracle Team, Luna Rossa und Artemis erfolgreich übernommen.
Emirates Team New Zealand beim “foiling”. Der Luv-seitige “draggerboard” ist hochgezogen.
Gebrochenes Ruderblatt von
Oracle mit dem Elevator
Artemis II mit dem L-förmigen “draggerboard” und dem “elevator”
am Ruderblatt Ende
Die „foils“ waren jedoch in der AC72
Class Rule nicht spezifiziert, da sie erst
nach deren Inkrafttreten in der Praxis
entwickelt wurden.
Die AC72 Class Rule ist ein technisches
Regelwerk, das in einem relativ engen
Rahmen die Konstruktionsparameter des
AC72 Katamaran festlegt. Die letzte
Fassung wurde am 16. Juli 2012
publiziert. Als sie in Kraft trat, waren die
versenkbaren Steckschwerter und die
Ruder strömungstechnisch hoch-
entwickelte, aber trotzdem doch nur
„flache Bretter“ mit den Funktionen, der
Abdrift entgegen zu wirken, den
Katamaran zu steuern und stabil zu
halten.
Änderungen der AC 72 Class Rule kann
nur das Measurement Committee mit
Zustimmung aller Teams vornehmen.
Nach dem tödlichen Unfall des Artemis Racing Katamaran am 9. Mai 2013 organisierte Ian Murray, Regatta
Director des AC, ein Safety Committe. Dann veröffentlichte er er nach einer Analyse des Unfalls und
Beratungen mit den Teams und der Coast Guard am 22. Mai ein 37 Punkte umfassendes Papier, die
„Safety Recommendations.
Dies waren verbindliche Vorschläge um die Sicherheit zu optimieren
•
1 Punkt befassten sich mit Änderungen an den Ruderblättern und den “Rudder Elevators”
•
Der 2. Punkt sah eine Erhöhung des Katamaran Gewichtes um 100 kg auf 6000 kg vor.
Iain Murray wollte unter anderem ein längeres Ruderblatt und größere Gleitflächen (elevators), um zu
verhindern, dass die AC 72 mit einem Bug eintauchen und sich überschlagen können, und erzielte heftige
Diskussionen und Einsprüche.
Diese Vorschläge wurden als Eingriff in die „AC72 Class Rule“ ausgelegt. Für diese Änderungen überschreite
der Regatta Director seine Kompetenz. Zuständig ist das Measurement Committe mit der erforderlichen
Zustimmung aller Teams.
Nachdem ursprünglich alle Teilnehmer diesen Entwurf akzeptiert hatten erhoben ETNZ und Luna Rossa über
diese 2 Punkte Einspruch bei der „International Jury“ und bekamen Recht.
Aber alles blieb beim Alten.
Iain Murray mit seiner 46 jährigen Erfahrung als Skipper, Organisator und Designer, einem respektierten und
integeren Cup-Veteran, wurde plötzlich – zu seinem großen Ärger - auch vorgeworfen, diese 2 Punkte auf
Druck Oracles verfasst zu haben
Sprach man 1982, von den Versuchen, Australia II aufgrund Ihres Flügelkiels aus dem Cup zu werfen, in
Anlehnung an Präsident Nixons Watergate von einem „Keelgate“, so versuchten jetzt einige Journalisten ein
„Ruddergate“ zu konstruieren.