© K. Urtz 2013
DEED of GIFT (DoG)
Ist die Stiftungsurkunde, mit welcher der America’s Cup am 8. Juli 1857 an den New York Yachtklub ( NYYC) zu treuen Handen übertragen (geschenkt) wurde. Nach mehreren Ergänzungen ( siehe unten) stammt die letzte, jetzt verwendete Fassung vom 5. April 1985.          Die wesentlichen Bestimmungen und Inhalte sind Sie ist eine Treuhandurkunde, die bei einem Gericht, in diesem Fall dem „Supreme Court of the State of New York“ registriert und hinterlegt werden musste. Damit ist der New York Court von der ersten Instanz bis zum Supreme Court für Rechtsstreitigkeiten aus der DoG zuständig. In diesen Fällen wurde er bis jetzt 2 mal angerufen, im AC 1988 und im AC 2010. Der gestiftete Pokal soll als Wanderpokal (challenge trophy) für fortlaufend wiederkehrende Segelregatten zwischen befreundeten Nationen dienen  (…a perpetual Challenge Cup for friendly competition between foreign countries. ) im Wettstreit stehen jeweils 2 anerkannte und registrierte Jachtklubs, die eine jährliche Regatta auf dem Meer oder einem Meeresarm veranstalten müssen. ( Any organized Yacht Club of a foreign country…. having for its annual regatta on ocean water course on the sea, or on an arm of the sea,…) o Bereits nach 11 Jahren entstand das Problem, dass viele YC aus Binnenseen ihre Forderungen anmeldeten. Der NYYC sandte nach dem AC 1881 die DoG mit der Bitte, diese zu überarbeiten, an G.L Schuyler - dem letzten Überlebenden der „America“ - zurück. Mit der Änderung vom 2. Februar 1882 ( = Second DoG“ ) wurde nochmals die jährliche Regatta …… als eine unabdingbare Regelung betont und außerdem die Ergänzung formuliert, dass die Jachten auf eigenem Kiel (own bottom) unter Segel anreisen müssen. Dies Klausel galt bis 1956. Ein riesiger Vorteil für den NYYC, da Rhode Island im Sommer meist ein Leichtwindrevier ist und vor allem die britischen Herausforderer für die Atlantiküberquerung (mit einer anderen Segelgarderobe als in den Rennen) viel schwerere Jachten bauen mussten. Hatte aber auch die Wirkung, dass z.B. die britischen „Endeavour“ und „Shamrock V“ aus der  J-Klasse (1920 – 1939) aufgrund ihres starken Rumpfes heute in Topform restauriert werden konnten. Mit durch Segel angetriebene Jachten oder Schiffen, die im Land des Herausforderers beziehungsweise beim Verteidiger in dessen Land konstruiert wurden. (with a yacht or vessel propelled by sails only and constructed in the country to which the Challenging Club belongs, against any one yacht or vessel constructed in the country of the  Club holding the Cup.) o Die Konstruktionskausel ist als Dauerbrenner ein Thema von zahlreichen Resolutionen: „constructed“ wurde auf „designed and built geändert. Mit dem Fortschreiten der Internationalisierung und der Globalisierung  folgten z.B. Resolutionen über die „Nationalität“ von Designern, Computersoftware,  Ausrüstung, Segel, Mannschaften etc. Falls die Schiffe oder Yachten nur 1 Mast haben, soll die Wasserlinie nicht weniger als 44 Fuß und nicht mehr als 90 Fuß messen. Bei 2 Masten liegen die Limits zwischen 80 und 115 Fuß.. o Mit der Ergänzung vom 17, Dezember 1956  (=The Waterline Length And "Own Bottom" Amendment -- 12/17/1956) wurde die Mindestlänge der Wasserlinie bei Jachten mit 1 Mast von 65 auf 44 Fuß reduziert.  Der Grund allein war die Zulassung der 12 Meter Jachten. Die Höchstlänge von 90 Fuß blieb aber aufrecht. Dies nützte Michael Fay um sein „Big Boat“ mit 90 Fuß WL für den AC 1988 zu nominieren. Ferner wurde die Klausel gelöscht, dass die Jachten auf eigenem Kiel anreisen müssen. Der Herausforderer muß mindestens 10 Monate im Voraus schriftlich den Termin fixieren, den Namen der Jacht des Yachteigentümers , alle wichtigen Maße über Boot und Rigg und den Yachtbrief übergeben. ( Accompanying the ten months' notice of challenge there must be sent the name of the owner and a certificate of the name, rig and following dimensions of the challenging vessel, namely, length on load water-line; beam at load water-line and extreme beam; and draught of water; which dimensions shall not be exceeded; and a custom-house registry of the vessel must also be sent as soon as possible.) Beim AC 1887 war der Rumpf der britischen „Thistle“ um einiges länger als angemeldet. Der trotz Sieg alarmierte NYYC ersuchte Schuyler nochmals, die DoG zu überarbeiten. o Die 2. Ergänzung vom vom 24. Oktober 1887 (= Third DoG“) brachte neben weiteren Einschränkungen für die Herausforderer auch die explizite Bestimmung, dass die Maße der Jacht nach ihrer Anmeldung beim Verteidiger nicht mehr geändert werden dürfen.
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wurde bestimmt, dass die Regatten in der Nördlichen Hemisphäre (Trennlinie natürlich der Äquator ) nicht zwischen dem 1. November und 1. Mai, die in der Südlichen Hemisphäre nicht zwischen dem 1. Mai und 1. November gesegelt werden dürfen.(antipodean summer In der Südlichen Hemisphäre wurden bis jetzt 3 ACs veranstaltet : 1987 in Fremantle / Australien und 2000 und 2003 im Hauraki Gulf / Auckland / Neuseeland.    Beide Yachtklubs können im gegenseitigen Einvernehmen (mutual        consence ) durch eine Vereinbarung das Datum, den Kurs, die Anzahl der Wettfahrten,  die Regatta- Regeln und andere Konditionen abändern. Falls sich die Kontrahenten nicht einigen können, werden 3 Rennen nach der DoG ausgetragen, wobei der Sieger aus 2 Wettfahrten den AC gewonnen hat. Der erste Kurs geht über 20 nautische Meilen gegen den Wind und retour. Das 2. Rennen ist ein gleichseitiges Dreieck von 39 nautische Meilen, wobei die 1. Seite ein Kurs gegen den Wind ist. Das 3. Rennen ist wie das 1.     In diesem Fall hat der Verteidiger noch das Recht, das Segelrevier (am offenen Meer mit 20 Fuß Mindesttiefe ) und die Wettkampf-Regeln  festzulegen.     Der Verteidiger ist nicht mehr an die Nominierung seiner Yacht gebunden und kann diese erst kurz vor dem Start bekanntgeben. Dann muß er sie aber für alle Rennen einsetzen.    Nur nach der DoG wurde vor allem im 19. Jhd. gesegelt, in letzter Zeit wurden    2 ACs bestritten : 1988 und 2010.    Beide waren auch das Ende je einer Bootsklasse ( 12-m bezw. IACC Klassen ) Sollte der verteidigende YC ( Cup holder) gelöscht werden (dissolved), soll der AC an einen gleichwertigen Club desselben Landes übertragen werden. Scheitert dies innerhalb von 3 Monaten, geht der Cup an den vorletzten YC zur Austragung. Ausdrücklich wird festgehalten, dass der Pokal nur in den Besitz (property) eines YC und keinesfalls des oder der Eigentümer einer siegreichen Yacht geht. Wobei die DoG   nicht zwischen Besitz oder gar Eigentum unterscheidet. (It is distinctly understood that the Cup is to be the property of the Club subject to the provisions of this deed, and not the property of the owner or owners of any vessel winning a match.) o Dies heißt zur Erklärung auch, dass jedem verteidigende YC (Cup holder) der AC auch wieder als Treuhänder (trustee) unter den Regeln der DoG aber auch anderer Vereinbarungen übertragen wurde. Wenn eine Yacht im AC verloren hat, darf sie nur mehr nach aufgelisteten Ausnahmen  o nominiert werden. Wenn ein Herausforderer alle Bedingungen der DoG erfüllt hat, darf kein anderer Herausforderer berücksichtigt werden, bis über die Teilnahme des ersteren entschieden wurde (And when a challenge from a Club fulfilling all the conditions required by this instrument has been received, no other challenge can be considered until the pending event has been decided) ( Siehe das Kapitel über den LVC) Zusammenfassung der Änderungen,                                                                                                   die auch teils bei den einzelnen Textteilen verarbeitet wurden. 8. Juli 1857 ( Original ) 2. Februar 1882 ( 1. Überarbeitung durch George L. Schuyler, jährliche Regatta und Anreise auf eigenem Kiel ( Second. DoG) 24. Oktober 1887 ( 2. Überarbeitung durch George L. Schuyler.) Herausforderer darf die angemeldeten Jachtdimensionen nicht mehr ändern) 17. Dezember 1956 ( Ergänzung durch den NY Supreme Court ) 12 m Jachten als neue Bootsklasse eingeführt, Klausel / Anreise auf eigenem Kiel gelöscht. 5. April 1985 ( Ergänzung durch den NY Supreme Court ) Nördliche / Südliche Hemisphäre            Einige der wichtigsten Resolutionen und Interpretationen:   Quelle: www.ultimatesail.com/  Resolutions Adopted By AC Committee Of The Royal Perth YC  (use of testing facilities and towing tanks -- 05/22/1984) Regelt ob und wie Testmöglichkeiten und Schlepptanks im “Ausland” genützt werden dürfen. ( Eine Konsequenz aus „Keelgate“ (AC1983), dem Streit über die Tests der Australia II in den Niederlanden).                                                                      Resolutions Adopted By The Board of the San Diego YC                                                                                   (accepting challenges -- 08/19/1988)                                                                                                                Resolutions Adopted By The Board of the San Diego YC                                                                                                             (challenge submitted after final event -- 08/19/1988) Diese beiden Resolutionen sollen klären unter welchen Bedingungen ( meist nach Passieren der Ziellinie durch den Sieger und damit neuen Verteidiger ) eine Herausforderung ( challenge) nominiert, zugestellt und akzeptiert wird. Resolutions Adopted By The Board of the San Diego YC                                                                                               (IACC yacht class adopted -- 07/01/1990 Mit dieser Resolution wurde die IACC Klasse ( Internatinol Americ’s Cup Class – später nur mehr ACC Klasse genannt ) eingeführt. Diese wurde erstmals im AC 1992 gesegelt und mit dem AC 2007 als letzte Austragung beendet.                                                                                                                                                                                                                                      Wettstreiter in den LOUIS VOUITTON und AMERICA’S CUPs sind die Jachtklub und nicht die Syndikate. Die Syndikate sind die Organisationen von Teams oder Einzelpersonen, die die Jachten und deren ganze Logistik medienwirksam (Sponsoren) finanzieren und vermarkten. Die Rolle der Jachtklubs wurde eher in den Rechtsstreitigkeiten vor dem New York Court bewusst. Zuletzt waren die Prozessgegner die „Societe Nautique de Geneve“ und der „Golden Gate YC“ und nicht „Alinghi“ gegen „BMW Oracle“. Die 4 federführenden Syndikate beschäftigten z.B. in dem 3-Jahreszeitraum (2004 bis 2007) bis zu je  100 Personen bei geschätzten Budgets von je 100 bis 150 mio U$. Ein Team in der Auto Formel I verbrennt  allein in einem Jahr bis zu 450 mio U$